Wie wird der Blutdruck
"verursacht"?
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Der Blutdruck wird durch
das Herz erzeugt, da es kontinuierlich Blut in den Kreislauf pumpt. Durch
die Tätigkeit wie eine Pumpe wird ein gewisser Druck in den Blutgefäßen
aufgebaut. Diesen Druck bezeichnen wir als Blutdruck. Der Blutdruck ist
abhängig von der Schlagkraft des Herzens, von der kreisenden Blutmenge
und von der Elastizität der Arterien. Die Elastizität nimmt bekanntlich
im Alter immer mehr ab, da es zu Kalkablagerungen kommt.
Beim Menschen gibt es zwei
verschiedene Blutdrücke. Einmal den Systolischen Blutdruck, welcher
während der Austreibungsphase der Herzkammern entsteht. Wenn das Herz
zwischen zwei Schlägen erschlafft und sich wieder mit Blut füllt,
ziehen sich die gedehnten Gefäßabschnitte wieder zusammen und
bewegen dadurch das Blut weiter, so daß das Blut nicht nur während
des Herzschlages, sondern auch während der Erschlaffung des Herzens
ständig strömt. Dieser Druck während der Herzerschlaffung
ist allerdings etwas geringer und entspricht dem Diastolischen Blutdruck.
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Was beeinflußt
den Blutdruck?
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Alter und Geschlecht
Leistungsfähigkeit des
Herzens
Elastizität der Blutgefäße
Schlagkraft des Herzens
Gefäßwiderstand
Blutmenge
Fließeigenschaften des
Blutes
Stoffwechsel
Gesundheitszustand
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Wie wird der Blutdruck
gemessen?
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1. Messung mit Stethoskop
Bei den normalen Blutdruckmeßgeräten,
welche nicht elektrisch funktionieren, muß man wie folgt vorgehen.
Als erstes legt man die luftleere Manschette bei sitzenden oder liegenden
Patienten an. Dies geschieht 2-3 cm oberhalb der Ellenbeuge. Die Manschette
muß straff, aber nicht zu fest am Oberarm anliegen. Der Oberarm sollte
in Herzhöhe sein. Nun wird das Stethoskop so unter die Manschette
geschoben, daß es auf der Arterie liegt. Alternativ kann man es auch
per Hand auf die Arterie drücken.
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Im nächsten Schritt
wird nun die Blutdruckmanschette soweit aufgepumpt, bis der Puls nicht
mehr am Handgelenk fühlbar ist. Jetzt wird die Luft langsam aus der
Manschette abgelassen. Wenn die Arterie nicht mehr durch die Manschette
abgedrückt wird, dann fließt wieder Blut durch die Arterie.
Nun ist im Stethoskop ein Preßstrahlgeräusch (Klopfen) hörbar.
Dieses erste gut hörbare Geräusch zeigt des Systolischen Blutdruck
an. Nun wird die Luft weiter abgelassen, bis das Geräusch ganz verschwindet. |
An dieser Stelle liegt der
diastolische Blutdruck. Die beiden Werte werden aufgeschrieben. Der normale
Blutdruck liegt etwa bei 120/80 RR (für Riva Rochi, ital. Arzt, erfand
diese Methode). Einen Blutdruck über systolisch 140 bezeichnet man
als Bluthochdruck (Hypertonie). Einen systolischen Blutdruck unter 100
bezeichnen wir als niedrigen Blutdruck (Hypotonie). |
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Der Blutdruck
ist jedoch nur in Verbindung mit dem betrachten der Patientin aussagekräftig.
Junge Mädchen haben z.B. oft einen systolischen Blutdruck von
90 und sind deswegen noch nicht krank.
2. Messung ohne Stethoskop
(palpatorisch)
Beim palpatorischen Messen wird
ebenfalls die Blutdruckmanschette ganz normal am Patienten befestigt. Dann
wird der Puls gefühlt und die Manschette aufgepumpt, bis kein Puls
mehr tastbar ist. Nun wird langsam Luft abgelassen, bis ein Puls tastbar
ist. Dieser Wert zeigt uns den systolischen Blutdruck an. Ein Diastolischer
Blutdruck kann mit dieser Methode nicht festgestellt werden. Für Notfalleinsätze
ist der diastolische Blutdruck eigentlich auch nicht wichtig.
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Messfehler
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Messfehler entstehen durch:
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nicht geeichte Geräte
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zu schmale oder zu kurze Manschetten
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Meßpunkt nicht in Herzhöhe
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Manschette zu locker angelegt
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Körperliche und seelische
Belastung vor der Messung
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Stethoskop an falscher Stelle
aufgesetzt
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Schwerhörigkeit des Messenden
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Zu rasches Ablassen der Luft
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Herzrhythmusstörungen
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krankheitsbedingte Blutdruckschwankungen
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!!!
Wenn man sich bei einem Wert nicht sicher ist, dann sollte man nochmal
den Kollegen nachmessen lassen !!!
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